Sauer, Lena
Klimaanpassungsmanagerin
AdresseKönigstraße 25
53332 Bornheim
Anfahrt
Telefon: 02222 945-366
Telefax: 02222 945-126
Sowohl Klimaschutz als auch Klimaanpassung sind Themen, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen. Beide sind eng miteinander verknüpft und dennoch zwei verschiedene Dinge. Während der Klimaschutz das Ziel verfolgt, Treibhausgasemissionen zu verringern und somit das Fortschreiten des Klimawandels abzumildern, befasst sich die Klimaanpassung mit den potenziellen Folgen, die durch den Klimawandel bereits jetzt und in der Zukunft verschiedene Veränderungen auf uns Menschen und unsere Umgebung haben werden. Ziel der Klimaanpassung ist es (vorbeugende) Maßnahmen zu ergreifen, um die negativen Auswirkungen von Hitze, Dürre, Starkregenereignissen oder Überschwemmungen zu mindern und Städte resilienter zu machen.
In den vergangenen 30 Jahren wurden klimabedingte Änderungen auf lokaler Ebene immer deutlicher spürbar: höhere Temperaturen im Sommer, stärkere Erhitzung bebauter Bereiche sowie häufigere Starkregen und Stürme. Doch für die Stadt Bornheim wird in den nächsten Jahrzehnten nicht nur eine deutliche Zunahme der Hitzebelastungen im innenliegenden Siedlungsbereich erwartet. In Bezug auf die Trockenheitsbelastung lässt sich bereits jetzt eine deutliche Anfälligkeit erkennen: es liegt eine potentielle Trockenheitsgefährdung mittlerer bis hoher Ausprägung vor, die sich insbesondere aufgrund ansteigender Verdunstung und der damit einhergehenden Reduzierung der Bodenfeuchte der oberen Bodenschichten in Folge von ungünstigen Windverhältnissen verstärken kann. Vor allem im Siedlungsbereich wächst das Risiko der Zerstörung natürlicher Böden, da hier ohnehin bereits eine geringe nutzbare Feldkapazität vorherrscht. Urbane Grünstrukturen trocknen nachweislich deutlich weniger stark aus und stellen demnach eine mögliche Anpassungsstrategie dar. Ebenso stellt das Überflutungsrisiko durch immer häufiger auftretende Starkregenereignisse den Siedlungsbereich vor besondere Herausforderungen. Solche Starkregenereignisse fallen häufig lokal sehr unterschiedlich aus, so dass eine genaue Vorausberechnung nicht möglich ist und sich flächendeckender an Sturzfluten anzupassen ist, wie zum Beispiel durch Schaffung und Freihalten von Retentionsflächen und Integration grüner Infrastruktur.
Durch diese klimatischen Veränderungen kommt also die neue Aufgabe der Klimaanpassung auf die Stadtverwaltung inklusive Stadtplanung zu, denn es muss abgewogen werden inwiefern die Bevölkerung betroffen ist, wie die Menschen am besten für das Thema sensibilisiert und auf Folgen vorbereitet werden können und welche Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen priorisiert und umgesetzt werden sollen, um potenziellen Schäden bestmöglich vorzubeugen. Die genannten klimatischen Veränderungen haben nämlich Auswirkungen auf unsere Gesundheit, unsere Häuser und unsere Lebensgrundlagen. So birgt der Klimawandel beispielsweise gesundheitliche Risiken durch eine potenziell erhöhte Belastung des Herz-Kreislaufsystems und der Atemwege, ein erhöhtes Infektionsrisiko sowie stärkere Ausprägungen von Allergien. Darüber hinaus können Starkregenereignisse und Hitze im Extremfall zu einer Zunahme von Todesfällen führen. Auch finanzielle Folgen sind möglich: Beispielsweise verursachten in Deutschland die Hitzesommer in den Jahren 2018 und 2019 sowie die schweren Überschwemmungen im Jahr 2021 insgesamt Schäden in Höhe von rund 80,5 Milliarden Euro (Quelle). Aufgrund der Dringlichkeit zur Vorsorge und Anpassung an diese Folgen wurde in NRW im Juli 2021 ein Klimaanpassungsgesetz beschlossen (KlAnG) beschlossen. Auf Bundesebene gibt es bereits seit 2008 die so genannte Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS). Zum 01. Juli 2024 ist zudem das Klimaanpassungsgesetz (KAnG) in Kraft getreten. Auf EU Ebene hat die Europäische Kommission im Jahr 2021 eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel angenommen.
Um potenzielle Schäden durch die Folgen des Klimawandels zu verhindern oder abzumildern, wollen wir in Bornheim vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Dabei setzen wir vor allem auf naturbasierte Lösungen wie grün-blaue Infrastruktur. Diese umfasst natürliche oder naturnahe Flächen und Elemente, wie Parks, Dach- und Fassadenbegrünungen oder Wasserflächen. Blau-grüne Infrastruktur sorgt nicht nur für eine Abkühlung der Stadt durch eine Verbesserung des Mikroklimas und ein reduziertes Überschwemmungsrisiko, sondern fördert auch die Biodiversität. Dabei zielen wir auf ein so genanntes Schwammstadtprinzip ab. Das bedeutet, dass die Stadt überschüssiges Wasser "wie ein Schwamm speichert", um es zeitverzögert durch Verdunstung, Versickerung oder Wiederverwendung zur Bewässerung abzugeben. Damit soll eine Annäherung an einen natürlicheren Wasserkreislauf erreicht werden. Für Sie als Bürger bedeutet Klimaanpassung nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch die Chance, unsere Stadt widerstandsfähiger und lebenswerter zu gestalten.
Für die Umsetzung des Klimaanpassungskonzeptes in Bornheim hat die Stadt eine entsprechende Stelle in Form einer Klimaanpassungsmanagerin eingerichtet. Die Umsetzung der Klimaanpassungsmaßnahmen sowie die damit verbundene Personalstelle sind durch das Bundesumweltministerium im Rahmen der Förderrichtlinie Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels (DAS) zu 79,98 % gefördert.
Offizielle Angaben zum Fördervorhaben:
Klimaanpassungsmanagerin
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Das Teilkonzept zur Klimaanpassung wurde Anfang 2024 noch einmal mit dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) angepasst, um dem Förderrahmen zu entsprechen. Zudem wurden fünf so genannte Leuchtturmmaßnahmen speziell für Bornheim ausgewählt auf denen der Fokus gelegt wird:
Seit 2007 arbeiten die Kommunen der Klimaregion Rhein-Voreifel (Bornheim, Rheinbach, Meckenheim, Alfter, Swifttal und Wachtberg) erfolgreich zum Thema Klima und für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen zusammen. Im Jahr 2022 haben die Kommunen der Klimaregion in Kooperation mit den Büros City Management GmbH aus Bottrop und K.Plan Klima.Umwelt &Planung GmbH aus Bochum ein Interkommunales Klimaschutzteilkonzept zur Anpassung an den Klimawandel erstellt. Gefördert wurde die Erarbeitung durch das Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Zunächst wurde eine Bestandsaufnahme der kommunalen Systeme und ihrer Beeinflussung durch das Klima sowie eine Identifikation konkreter Betroffenheit durchgeführt. Anschließend wurde eine (inter-)kommunale Gesamtstrategie erarbeitet und ein Maßnahmenkatalog erstellt sowie eine Verstetigungsstrategie, ein Controlling-Konzept und eine Kommunikationsstrategie ausgearbeitet.
Der Maßnahmenkatalog enthält konkrete Maßnahmen, die unter anderem Schäden und Beeinträchtigungen durch Extrem-Niederschläge, Überflutungen, Sturm und Hitze verhindern bzw. abmildern sollen. Für die Koordinierung und Vernetzung bezüglich Klimaschutz und Klimaanpassung in der Region Rhein-Voreifel ist die interkommunale Klimamanagerin Alexandra Bohlen zuständig.
Interkommunale Klimaschutzmanagerin der Region Rhein-Voreifel
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