Umweltpreis

Umweltpreis der Stadt Bornheim 2015

Vorbildliche Naturschutzprojekte: Gewinner des Bornheimer Umweltpreises ausgezeichnet

Sieger des Umweltpreises 2015

Stolz präsentieren die Sieger ihre Urkunden.

Die Stadt Bornheim hat im Vorfeld der Ratssitzung den Bornheimer Umweltpreis 2015 für vorbildliche Naturschutzprojekte verliehen. Acht Gruppen wurden am Donnerstagabend im Ratssaal ausgezeichnet. Seit 1986 wird der Bornheimer Umweltpreis verliehen, letztmalig 2011. Diesmal wurde er speziell für Kinder-, Jugend- und Schülergruppen ausgelobt.

Für den Umweltpreis 2015 konnten Preisgelder in Höhe von insgesamt 2.500 Euro eingeworben werden. Als Hauptsponsoren stellten die RheinEnergie und die Regionalgas Euskirchen jeweils 1.000 Euro zur Verfügung. Weitere Spender von jeweils 100 Euro sind: SPD, CDU Stadtverband, CDU Frauenunion, UWG/Forum und Bündnis 90/Die Grünen.

Der erste Preis ging an die Jugendabteilung des SV Vorgebirge. Damit wurde das Engagement im Umweltschutz außerhalb des eigentlichen Vereinszweckes besonders gewürdigt. Neben einer Urkunde überreichten Bürgermeister Wolfgang Henseler und Dr. Arnd Jürgen Kuhn, Vorsitzender des Umweltausschusses, den glücklichen Gewinnern auch einen Umschlag – gefüllt mit 550 Euro in bar. Seit drei Jahren engagieren sich die Nachwuchskicker auch ganz besonders im Natur- und Umweltschutz. Eine ganze Reihe an Umweltprojekten geht auf das Konto der Jugendabteilung, die kontinuierlich von den Kids und Betreuern des SV Vorgebirge umgesetzt werden. So bauten sie etwa ein großes Wildbienenhotel, das zugleich den benachbarten Kindergärten und Schulen als Anschauungsobjekt dient. Auch Nistkästen bauten die Kids selbst und hängten sie am Vereinsgelände auf. Darin finden  Vögel und Fledermäuse Rückzugsmöglichkeiten. Darüber hinaus  übernehmen die Kinder mit ihren Eltern die Pflegearbeiten an einer  Wildblumenwiese. Damit aber nicht genug: In Zukunft möchte der SV Vorgebirge mit Umwelt-Tipps rund ums Jahr im Jugend-Newsletter informieren. Außerdem unterstützt die Jugendabteilung künftig den BUND bei seinem Naturschutzprojekt „Quarzgrube Brenig“ mit den Pflegearbeiten und bei Exkursionen.

Platz 1 (550 Euro): Jugendabteilung des SV Vorgebirge

Platz 1 (550 Euro): Jugendabteilung des SV Vorgebirge

Den zweiten Platz und damit 450 Euro Preisgeld sicherte sich die Heinrich-Böll-Sekundarschule Merten für das Projekt „Eichenkampagne Markwart“, eine waldpädagogische Initiative zur Verbreitung der Stieleiche und zur Erweiterung der naturnahen Waldlebensräume. Insgesamt 81 Kinder aus dem 5. Schuljahr hatten sich am Projekt beteiligt. Der Eichelhäher – auch Markwart genannt – ist ein Singvogel aus der Familie der Rabenvögel. Er unterstützt die Verbreitung der Stieleiche, in dem er Eicheln als Wintervorrat sammelt und diese im Waldboden versteckt. Um  dem Eichelhäher diese Nahrungsgrundlage zu bieten, bauten die Schüler sogenannte Hähertische, die sie an geeigneten Stellen im Wald platzierten und mit reichlich Eicheln bestückten. Einmal in der Woche wurden die Tische kontrolliert und die Eicheln immer wieder aufgefüllt. So eigneten sich die Schüler im waldpädagogischen Projekt Wissen über den Lebensraum Laubmischwald an. Gleichzeitig erfuhren sie die biologischen Grundlagen und ökologischen Zusammenhänge.

Platz 2 (450 Euro): Heinrich-Böll-Sekundarschule Merten

Platz 2 (450 Euro): Heinrich-Böll-Sekundarschule Merten

Platz drei, dotiert mit einem Preisgeld von jeweils 350 Euro, wurde zweimal vergeben: an die Sebastian-Grundschule Roisdorf für die Schaffung eines „Gartens der Nationen und Kulturen“ und an die Nikolaus-Grundschule Waldorf für das Projekt „Wir schützen unseren Bach“.

Die Schüler, Eltern und Lehrer der Roisdorfer Sebastian-Grundschule erschufen auf einem brach liegendem, verschmutzten Stückchen Erde einen Garten der Nationen und Kulturen, der zugleich Rückzugsgebiet für die Kinder und Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere ist. Verwendet wurden überwiegend natürliche Materialien. So entstanden aus Baumstämmen Sitzhocker und Beet-Einfassungen, aus Steinen eine Feuerstelle. Gesundes Obst und Gemüse aus der Region aber auch aus fernen Ländern wurde gepflanzt. Schüler können es erntet und dürfen es auch verzehren. Weiterhin entstand ein kleiner Windmühlenpark und eine Wasserstelle. Für die multikulturellen Besucher des Gartens wurden dort die vier Elemente Wind, Erde, Wasser und Feuer erlebbar gemacht. Im Garten der Nationen und Kulturen sollen Mensch und Tier Ruhe finden und neue Kraft schöpfen.

Platz 3 (350 Euro): Sebastian-Grundschule Roisdorf

Platz 3 (350 Euro): Sebastian-Grundschule Roisdorf

Die Nikolausschule hingegen betreibt innerhalb eines Netzwerks mit mehreren Bornheimer Kitas und Grundschulen gemeinsame Bildungsarbeit. Mit dem Thema „Wir schützen unseren Bach“ sollen die Kinder den Bach im Schulwald wertschätzen lernen. Aufgrund der zweijährigen Projektlaufzeit kann jedes Kind einmal als Kindergartenkind und einmal als Schulkind mitmachen. Im Laufe des Projekts wird der Lebensraum Bach untersucht, seine vielfältigen Bewohner genauestens unter die Lupe genommen und die Qualität des Wassers bestimmt. Die Kinder lernen, den Bach vor Verschmutzung zu schützen und tragen damit zum Erhalt der Natur in ihrer direkten Umgebung bei.

Platz 3 (350 Euro): Nikolaus-Grundschule Waldorf

Platz 3 (350 Euro): Nikolaus-Grundschule Waldorf

Auch wurden vier Anerkennungspreise verteilt, für die es jeweils 200 Euro gab. Darüber freuen konnten sich die Ursulinenschule Hersel, die Europaschule Bornheim, das Roisdorfer Alexander-von-Humboldt-Gymnasium und der Förderverein des katholischen Kindergartens Sechtem.

Die Herseler Ursulinenschule erhielt den Anerkennungspreis für das neu eingeführte Fach Humanökologie. Unter dem Aspekt "Forschen für Mensch und Umwelt im Fokus der Nachhaltigkeit“ erlernen die Schülerinnen den verantwortungsbewussten und nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Dabei richtet sich der Fokus auf die Themengebiete Wasser, Energie und Klima. Die Schülerinnen lernen einen Wasserkreislauf verstehen und befassen sich mit der energetischen Sanierung und regenerativen Energiegewinnung. Auch müssen sie eine Wetterstation bauen und eine Klimabilanz aufstellen. Neben dem Erlangen von Fachwissen, spielt die praktische Arbeit eine ganz wesentliche große Rolle. Deshalb wird auch geforscht und mit außerschulischen Organisationen kooperiert – stets mit dem Ziel: das Bewusstsein für ein nachhaltiges Handeln zu schaffen.

Anerkennungspreis (200 Euro): Ursulinenschule Hersel

Anerkennungspreis (200 Euro): Ursulinenschule Hersel

Eine weitere Anerkennung erhielt die Europaschule Bornheim für ihren Arbeitskreis „Schöne Schule“, in dem sich seit 2014 Schüler und Lehrer engagieren. Ziel der Aktion ist es, dass Lehrer und Schüler gemeinsam die Verantwortung für eine saubere Schule übernehmen und zusammen zu einer nachhaltigen Verbesserung beitragen. Die Akteure haben einen Aktionsplan erarbeitet, auf vorhandenen Müll aufmerksam gemacht und an Mitschüler appelliert, mitanzupacken. Eine Checkliste erleichtert seither das Sauberhalten der Schule bei Aufräumaktionen. Durch einen Wettbewerb wurde bei den Schülern zusätzliche Motivation geweckt. Mit sogenannten „Sauber-Waffeln“ bedankt sich der Arbeitskreis „Schöne Schule“ für die Mithilfe der Schüler.

Anerkennungspreis (200 Euro): Europaschule Bornheim

Anerkennungspreis (200 Euro): Europaschule Bornheim

Das Roisdorfer Alexander-von-Humboldt-Gymnasium wurde für seinen Biologie-Projektkurs mit dem Anerkennungspreis bedacht. Unter dem Motto „Wir schaffen Lebensräume für Pioniere im Tier- und Pflanzenreich“ haben sich die Kursteilnehmer ein Jahr lang mit Themen rund um den Natur- und Umweltschutz beschäftigt. Der Unterricht fand in Kooperation mit dem Naturschutzbund Bonn an der Naturschule Dünstekoven statt. Dabei stand die direkte Naturerfahrung im Vordergrund. Tier- und Pflanzenarten wurden entdeckt und ihre Lebensraumansprüche untersucht. Abgestimmt auf diese Lebensraumansprüche wurde ein Geländestreifen mit einer Abfolge verschiedener Kleinökosysteme angelegt. Der besondere Blick wurde dabei auf die Artenvielfalt und Umweltverhältnisse gerichtet. Die angelegten Kleinökosysteme reichen vom Moor bis hin zur Binnendüne. Besuchern der Naturschule wird an dieser Stelle ein besonderer Eindruck in die ökologischen Zusammenhänge vermittelt. Schau- und Infotafeln sollen die Arbeit des Kurses in der Zukunft noch ergänzen.

Anerkennungspreis (200 Euro): Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Roisdorf

Anerkennungspreis (200 Euro): Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Roisdorf

Auch einen Anerkennungspreis erhielt der Förderverein des katholischen Kindergartens Sechtem für den geplanten naturpädagogischen Garten, der im Kindergarten angelegt werden soll, um den Kindern umweltpädagogische Elemente und Naturerlebnisse ansprechend nahe zu bringen. Spielen, erleben und experimentieren: Im naturpädagogischen Garten können die Kleinen demnächst die Natur täglich aufs Neue entdecken. Dabei sind sie aktiv eingebunden in Anbau, Pflege und Ernte der Pflanzen und dürfen die Früchte als Lohn später vernaschen. Egal ob Kräuter, Obst und Gemüse – im Garten soll alles blühen. Mit Sinneserfahrungen und Experimentiermöglichkeiten können die Kinder beobachten, wo und wie Pflanzen wachsen und Tiere leben. So dient der kleine Garten im Kindergarten demnächst als großes Naturerlebnis.

Anerkennungspreis (200 Euro): Förderverein katholischer Kindergarten Sechtem

Anerkennungspreis (200 Euro): Förderverein katholischer Kindergarten Sechtem

Bürgermeister Wolfgang Henseler lobte das Engagement der Geehrten: „Die Umwelt ist das, mit dem und von dem wir leben.“ Der Vorsitzende des Bornheimer Umweltausschusses Arnd Kuhn betonte, dass der Preis mehr als eine Anerkennung sei. „Er soll auch eine Vorbildfunktion für andere sein, sich ebenfalls zu engagieren.“ Der Umweltpreis soll künftig alle zwei Jahre verliehen werden. Die nächste Ausschreibung ist für 2017 vorgesehen.


Umweltpreis bis 2011

Mit dem 1987 ins Leben gerufenen Umweltpreis sollen Ideen und Aktivitäten honoriert werden, die im Bereich der Stadt Bornheim zur Verbesserung der Umwelt geführt haben oder führen können.  Der Umweltpreis besteht aus einer Urkunde und einer Geldprämie und kann aufgeteilt werden. Genaueres dazu können Sie den Richtlinien zur Preisverleihung entnehmen.

Zuletzt wurde der Preis 2011 vergeben. Die RWE Rheinland Westfalen Netz AG hatte den Kommunen in ihrem Netzgebiet angeboten, für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Klima- und Umweltschutzes in der Kommune den RWE-Klimaschutzpreis, dotiert mit 2500 €, zu verleihen. Der Umweltausschuss hatte dies aufgegriffen, so dass der Umweltpreis 2011 mit dem Schwerpunkt Klimaschutz gemeinsam mit dem RWE-Klimaschutzpreis verliehen werden konnte. 
Mit dem Umweltpreis 2006 waren mit Hilfe von Spenden vier Preisträger ausgezeichnet worden.