Überblick
Das Besondere an Sechtem ist seine „Insel-Lage“. So grenzt der Ortsteil mit rund 5.300 Einwohnern weder direkt an die Vorgebirgsorte noch an die Rheinorte. Sechtem verfügt über eine gute Anbindung an die Autobahn und den Bahnhof mit der Bundesbahnlinie Köln–Bonn. Das Zusammenleben im Ort wird von Sechtemer Gruppen und Vereinen geprägt, in denen „Neubürger“ und „Alteingesessene“ Hand in Hand zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen auf die Beine stellen.
Die Liste ist lang: Sie reicht von Neujahrsempfang, Pfarrfest, Seniorennachmittag und Tanz in den Mai über Grillfeier, Sommernachtsparty, Kirmes und Feuerwehrfest bis hin zu Oktoberfest, Wendelinus-Schulparty und Martinszug. Darüber hinaus kommen Kulturliebhaber bei Konzerten und Theateraufführungen auf ihre Kosten.
Einen besonderen Brauch kann man zur Vorweihnachtszeit erleben. Dann öffnen Christen aus Sechtem an jedem Abend im Advent um 18:30 Uhr an einem anderen Haus ein Adventsfenster. Ein Highlight ist auch der Sechtemer Weihnachtsmarkt, der mit ehrenamtlicher Arbeit gestemmt wird und durch die hohe Beteiligung von Kindern ein tolles Flair erhält. Regelmäßig treffen können sich Sechtemer im Blauen Haus, im Café Himmelreich und im Café „Neue Nachbarn“.
Bekannt ist Sechtem auch für seinen auto- und tierfreien Kinderkarnevalszug, der seit mittlerweile 25 Jahren bereits am Samstag vor den eigentlichen „tollen Tagen“ stattfindet. Das Betreuungsangebot für Kinder ist vielfältig. So gibt es in Sechtem insgesamt fünf Kitas. Und Jugendliche erwartet im „Kulturraum“ (ehemals Youth-Club) ein tolles Angebot. Nicht zuletzt bietet Sechtem allen Einwohnern eine gute Nahversorgung.
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Ortsgeschichte
Erstmals urkundlich als „Sephteme“ erwähnt wurde Sechtem im Jahre 1113 in einer Urkunde des Nonnenklosters Dietkirchen, dem in der Zeit Ländereien am Vorgebirge gehörten. Das Dokument beurkundet die Erneuerung der Wachszinspflichtigkeit. Darin wird „Winrich de Sephteme“ als Zeuge angegeben. Historiker mutmaßen, dass dieser Winrich ein Bediensteter auf einem Gut des Klosters war, dem heutigen Ophof. Auf dieser Grundlage feierte der Bornheimer Ortsteil im Jahr 2013 seine 900-Jahrfeier. Sicherlich ist Sechtem aber – wie wahrscheinlich viele andere Orte auch – viel älter. So stammt der Name Sechtem aus dem Lateinischen und leitet sich von der Ortsangabe „ad septimam leugam“ ab. Das bedeutet auf Deutsch „an der siebten Leuge“. Die gallische Leuge war eine Entfernungseinheit. Eine Leuge entsprach etwa 1.500 Schritten. Und Sechtem lag genau sieben Leugen vom römischen Köln entfernt. Aus „Septimam“ wurde schließlich Sechtem. Schon zur Römerzeit war das Gebiet als ein strategisch wichtiger Ort am Vorgebirge von den Römern vollständig besetzt, da es am Schnittpunkt der römischen Straßen Köln–Bonn und Köln–Trier lag. Im Ortskern errichteten die Römer ein Kastell, auf dessen Fundamenten später die Sankt Nikolauskapelle errichtet wurde. Zahlreiche Funde belegen dies. So dokumentiert etwa ein Grabstein aus dem Jahr 650 nach Christus, dass es zu dieser Zeit bereits eine Kirchengemeinde gegeben hat. Zudem ist nachgewiesen, dass es im Jahre 1122 und somit nur neun Jahre nach der Ersterwähnung in Sechtem zwei Kirchen gegeben hat.
Auch die Errichtung der „Weißen Burg“, die auf das 11. Jahrhundert datiert wird, deutet darauf hin, dass Sechtem vor 1193 gegründet wurde. Durch seine Lage in der weiten Ebene zwischen Rhein und Vorgebirge und seinen 1.000 Hektar fruchtbarem Ackerland war Sechtem bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ein reines Agrardorf, in dem 1946 rund 1.900 Einwohner lebten. In den letzten 25 Jahren ist der Ort stark gewachsen. Heute sind dort über 5.000 Menschen zuhause. Ein wichtiger Standortfaktor ist die gute Verkehrsanbindung. Die Bundesbahnlinie Köln–Bonn wurde am 13. Februar 1844 eröffnet. Lange Zeit musste man den Sechtemer Bahnhof über ein Provisorium überqueren, um zu den Gleisen zu gelangen. Im Jahr 2016 wurde schließlich der neu gestaltete Bahnhof samt Park&Ride–Parkplatz feierlich eingeweiht. Zudem verfügt Sechtem über eine gute Anbindung an die Autobahn.