Sehenswürdigkeiten
Ein Streifzug durch Bornheim mit seinen 14 Ortsteilen
Die Stadt Bornheim liegt zwischen Köln und Bonn und erstreckt sich von den Ebenen am linken Rheinufer der Kölner Bucht im Osten über den Hang des Vorgebirges im Westen bis zur Hochfläche der Ville, die noch durchweg bewaldet ist. Den höchsten Punkt des Stadtgebiets bildet mit 164,8 Metern der Hennesenberg im Ortsteil Brenig.
Beim Vorgebirge handelt es sich um einen Höhenzug, der den Eifelbergen weit vorgelagert ist. Er erstreckt sich von Bonn bis etwa Bedburg über eine Länge von 50 Kilometern. Der nach Osten geneigte Hang beschreibt von Hürth-Kendenich bis Walberberg, von dort bis Bornheim und weiter bis Alfter-Oedekoven drei Bögen. Im mittleren und zugleich größten Bogen liegt die Stadt Bornheim.
Eine Besonderheit des Vorgebirges ist der besondere Lössboden, der auf der Ville-Hochfläche vorkommt. Denn er ist überaus fruchtbar, sodass dieser Landstrich durch intensiven Gemüse- und Obstanbau geprägt ist. Kein Zufall also, dass Otto Schmitz-Hübsch 1896 in Bornheim das erste reine Obstgut Deutschlands gründete.
Zudem ist das Vorgebirge eines der größten deutschen Anbaugebiete für Spargel. Der berühmte „Bornheimer Spargel“ wurde im März 2014 ins EU-Register für regionale Spezialitäten aufgenommen. Damit ist er genauso geschützt wie Parmaschinken oder Champagner.
Bornheim liegt mitten im Naturpark Rheinland. Um die reizvolle Landschaft mit ihren ökologischen Schätzen und die Stadt zu erkunden, steht Besuchern ein gut ausgebautes Wegenetz zur Verfügung. Beides lässt sich auf Routen wie den „Natur- und Kultur-Pfaden“, dem „Panoramaweg“ oder dem „Römerkanal-Wanderweg“ bequem erwandern oder mit dem Fahrrad erkunden.
Auch mit der für das Vorgebirge typischen Obstbaum-Landschaft ist Bornheim reich gesegnet. Die „Obstblütenlandschaft Botzdorf-Hennesenberg“ ist sogar so schön und wertvoll, dass das 120 Hektar umfassende Areal im Mai 2015 zum „Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ ernannt wurde.
Die Stadt Bornheim blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Hügelgräber, die zwischen den Stadtteilen Bornheim und Sechtem gefunden wurden, sowie die Überreste eines Gehöfts aus der Eisenzeit in Hersel belegen eine Besiedlung des heutigen Stadtgebiets in vorgeschichtlicher Zeit (ab etwa 800 v. Chr.).
Außerdem gibt es zwei Fliehburgen, die vermutlich von Germanen oder Kelten zum Schutz ihrer Siedlungsbewohner errichtet wurden. So ist die Ringwallanlage „Alteburg“, die in ihren Grundrissen noch erkennbar ist, im Walberberger Wald zu finden, während sich ein sogenannter Abschnittswall auf dem Stromberg an der Südspitze des Waldes von Rösberg am Dobschleider Hof befindet.
Von der Anwesenheit der Römer von 50 v. bis 450 n. Chr. zeugen Funde römischer Münzen im Roisdorfer Brunnen und vor allem Reste des Römerkanals, der von der Eifel nach Köln führte und als größtes Bauwerk nördlich der Alpen galt. Einen Eindruck vom Leben der Römer vermitteln zudem zahlreiche Kult- und Weihestätten sowie Fundamente mehrerer Landhäuser wie etwa die „Villa Fortuna“ in Botzdorf, die erst 2002 entdeckt wurde.
Im 4. Jahrhundert beendeten die Franken die römische Herrschaft und gründeten ab 455 das Königreich „Ripuarien“. Von der Landannahme und zahlreichen Siedlungsgründungen durch die Franken und Merowinger zeugen zahlreiche Gräberfelder und die meisten Ortsnamen.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Bornheim am 2. August 945 als Dorf im Bonngau in der Grafschaft des Grafen Ehrenfried. Im 10. und 11. Jahrhundert wurden fast alle Dörfer mit ihren Gemarkungen als Dotationen an Klöster und freiadelige Stifte in Bonn und Köln sowie ans Kölner Domkapitel übertragen. Aus dem Amt der Schutzvögte, als Verwalter der Dotationen, wuchsen die Grundherrschaften unter kurkölnischer Lehenshoheit. Die Grundherren aus alten rheinischen Rittergeschlechtern, wie etwa die Ritter von Schilling-Bornheim, erbauten in vielen Orten wassergeschützte Burgen. Bis heute erhalten sind: die Burg Bornheim, das Haus Rankenberg bei Brenig, das Haus Wittgenstein auf dem Metternichsberg in Roisdorf, die Weiße und Graue Burg in Sechtem, das Dominikanerkloster (frühere Rheindorfer Burg) und die Kitzburg in Walberberg sowie die Wolfsburg in Roisdorf.
Der Ursprung der heutigen Stadt Bornheim liegt in der französischen Annexion von 1794 bis 1814. Per Gesetz vom 27. Februar 1800 wurden folgende Mairien (Bürgermeistereien) gebildet: Hersel mit sieben Gemeinden, Sechtem mit vier Gemeinden und Waldorf mit vier Gemeinden, darunter die Gemeinde Bornheim-Brenig. Von 1928 bis 1934 erfolgte im Zuge einer langwierigen und komplexen kommunalen Gebietsreform ein Zusammenschluss der drei Bürgermeistereien zum „Amt Waldorf“, das ab 1935 aufgrund der gestiegenen Bedeutung der Ortschaft Bornheim in „Amt Bornheim“ umbenannt wurde. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung 1969 wurde das Amt Bornheim aufgelöst, um durch den Zusammenschluss der amtsangehörigen drei Gemeinden Bornheim, Sechtem und Hersel die „neue“ amtsfreie Gemeinde Bornheim zu bilden. Seit dem 1. Januar 1981 lautet die Bezeichnung „Stadt Bornheim“.