Überblick
Rund 1.500 Menschen wohnen in Rösberg, dem – gemessen an der Einwohnerzahl – drittkleinsten Stadtteil Bornheims. Die Menschen hier schätzen insbesondere das Höhenklima (155 Meter über Normal-Null). Stolz sind die Rösberger auf ihre drei Wahrzeichen: das im Jahr 1731 erbaute Schloss, die 1707 erbaute und 1710 geweihte katholische Kirche sowie den 1919 errichteten Wasserturm. Rösberg war bis in die 1960er Jahre überwiegend von der Landwirtschaft geprägt. Heute gibt es noch einige bäuerliche Groß- und Handwerksbetriebe, ein Hofcafé und einen Ziegenhof, der mit seinen Tieren und dem Hofladen ein beliebtes Ausflugsziel darstellt.
Berufstätige gelangen von Rösberg aus ebenso schnell in die nahe gelegenen Großstädte Köln und Bonn wie zu den Industriebetrieben am Rhein. Das Dorfleben wird von den Vereinen und Gemeinschaften gestaltet, die sich im Brauchtum, Sport, Theater, Gesang, in der Rettung und in der Kirchengemeinde für alle Altersgruppen gleichermaßen engagieren. Darüber hinaus verfügt Rösberg mit einer Grundschule, einer Tagespflegestelle und zwei Spielplätzen über eine gute Infrastruktur. Drei Wanderwege tangieren das Dorf. Im Jahr 2017 präsentierte Rösberg seine Vorzüge beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ und gewann Silber.
Meldungen für Rösberg
Vereine
- Leckere Mäus‘chen
- TTC Rösberg
- Freiwillige Feuerwehr
- MGV Rösberg
- Kfd-Rösberg
- Volxtheater
- Kath. Kirchengemeinde
Ortsgeschichte
Im Jahr 2017 feierte Rösberg seinen 950. Geburtstag. Erstmalig in einer Urkunde erwähnt wurde der Ort im Jahr 1067. Rösberg liegt an der oberen östlichen Kante des Vorgebirges, das einst der Rhein geformt hat. In dieser Gegend siedelten Menschen schon vor Jahrtausenden. Zunächst errichteten die Römer ihre Kastelle zur Sicherung der Rheingrenze, auf deren Überresten in den folgenden Jahrhunderten Burg und Kirche entstanden sind. In dieser Zeit entstanden Siedlungen häufig entlang wichtiger Handels- und Heerwege oder sicherer Wasserstellen. In Rösberg kreuzten sich die Wege von Köln nach Trier und von Bonn nach Aachen. Im Nonnholz traten Quellen zu Tage, die wichtige Mühlen am Mühlenbach versorgten. Bis in die 1970er Jahre belieferte der Quellteich den Wasserturm mit Wasser.
Besitz- und Machtverhältnisse bestimmten bis in die Neuzeit das Leben der Menschen in den Siedlungen. Rösberg war – wie alle anderen kleinen Orte auch – in Besitz der Kirche und der Fürsten. Erst mit der Säkularisierung und der Abschaffung der Adelsprivilegien bekamen die Menschen mehr Freiheiten. In Rösberg erinnert vor allem das ehemalige Barockschloss an die vergangene Feudalzeit. Der Wasserturm hingegen steht für die Moderne. Er ging 1920 in Betrieb und versorgte die Rösberger Bevölkerung bis in die 70er Jahre hinein mit Trinkwasser. Der Turm befindet sich in Privatbesitz, steht seit 1986 unter Denkmalschutz und wurde in den 90er Jahren zu einem Wohnhaus umgebaut.
Wissenswertes
- Über Rösberg gibt es zwei Lieder
- In dem im Jahr 2005 preisgekrönten Heimatfilm „Durchfahrtsland“ von Alexandra Sell spielt das Dorf Rösberg mit dem damaligen Pastor Dümmer eine wesentliche Rolle
Literatur zu Rösberg
- Bursch, Horst: Aus der Heimatchronik des Vorgebirgsortes Rösberg, Bonn 1983.
- Bursch, Horst: 300 Jahre Pfarrkirche St. Markus und St. Agnes zu Rösberg im Vorgebirge, Bornheim 2007.
- Clemen, Paul: Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Bonn, Düsseldorf 1905, S. 329–335.
- Dorfgemeinschaft Rösberg (Hrsg.): Aus der Geschichte des Vorgebirgsortes Rösberg, v. Willi Hermann, Bornheim 2017.
- Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Die Urkunden des Archivs von Burg Rösberg, bearbeitet v. Dietrich Höroldt, Köln 1981.
- Maaßen, German Hubert Christian: Geschichte der Pfarreien des Dekanats Hersel, Köln 1885, S. 195–222.
- Raiffeisenbank Vorgebirge eG (Hrsg.): Die Stadt Bornheim. Mittelalterliche Ersterwähnungen der einzelnen Ortschaften, v. Horst Bursch, Hildegard Heimig u. Hans Meyer, Bornheim 1996, S. 64–71.
- Zerlett, Norbert: Aufsätze und Stoffsammlungen, Stadtarchiv Bornheim, Sammlung Zerltett, Nr. 145 ff.