Jahrzehntelang war die Quarzsandgrube zwischen dem Roisdorfer „Heimatblick“ und Brenig ein politisches Top-Thema weit über das Stadt- und Kreisgebiet hinaus. Geologisch ist sie hoch interessant, als Abbaugebiet war sie umstritten, als geplante Mülldeponie erregte sie heftigen Protest und aus Sicht des Naturschutzes birgt sie viele Besonderheiten.
Der weiße Quarzsand sollte im großen Stil abgebaut werden. Nachdem er 1974 entdeckt wurde, stellte das damalige Bergamt Aachen die Grube unter Bergrecht, normalerweise eine sichere Bank, um den Abbau durchzusetzen. 36 Jahre dauerte der Kampf der Bornheimer – maßgeblich getragen vom Landschaftsschutzverein Vorgebirge (LSV) und der Stadt Bornheim – gegen den Abbau und die geplante Folgenutzung der Grube als Restmülldeponie für Asche aus der Müllverbrennung. Seit 2009 hat die Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wesentlich daran mitgewirkt, dass das Abbaugebiet im Mai 2011 endgültig aus dem Bergrecht entlassen und große Flächenanteile für den Naturschutz erworben werden konnten.
Die Vereine haben ein Naturschutzkonzept für das Gelände entwickelt und einiges davon bereits verwirklicht. Ehemalige Freiflächen wurden zurückgewonnen und zahlreiche Gewässer für Wasservögel und Amphibien neu geschaffen. Die ersten Erfolge dieser Schutzmaßnahmen werden sichtbar. 2011 wurden die Vogelarten erfasst – für die stolze Zahl von 66 Vogelarten stellen die Grube und die angrenzenden Flächen Lebensraum und Rückzugsgebiet dar.
Zahlreiche Informationen dazu haben die Naturschutzvereine in einer Ausstellung zusammengestellt, die u.a. im Januar 2012 in der Bürgerhalle des Bornheimer Rathauses gezeigt wurde. Von der Geschichte des Abbaugeländes über die geologischen und naturschutzfachlichen Besonderheiten bis hin zu den Maßnahmenschwerpunkte und den Instrumenten zu ihrer Umsetzung reichen die Themen, die auf großformatigen Bannern und in einer Materialiensammlung dargestellt werden. Weitere Informationen unter www.quarzgrube-brenig.de.