Amphibien gehören zu den Tieren, die den Winter in einem geschützten Versteck schlafend überstehen. Wenn die Witterung milder wird, verlassen sie ihre Winterquartiere und wandern zu Gewässern, um ihre als "Laich" bezeichneten Eier abzulegen. Frühlaicher wie Grasfrosch und Erdkröte machen sich bereits im Vorfrühling (Februar/März) auf den Weg, die Tiere sind dabei vorwiegend abends und nachts unterwegs. Einige Zeit nach dem Ablaichen verlassen sie die Gewässer wieder und suchen ihre Sommerquartiere auf.
In unserer von zahlreichen Straßen und Wegen durchzogenen Landschaft müssen viele Tiere auf ihrer Laichwanderung mehr oder minder stark befahrene Strecken überqueren, wobei eine beträchtliche Anzahl überfahren wird. Dies trägt zu einem bei manchen Arten bedrohlichen Rückgang der Bestände bei. So wird der Springfrosch, von dem noch einige Exemplare im Bornheimer Gebiet vorkommen, in der "Roten Liste der gefährdeten Arten" als "vom Aussterben bedroht" eingestuft.
Im Stadtgebiet Bornheim sind mehrere Bereiche bekannt, in denen Laichwanderungen stattfinden:
- Merten: im Bereich Weiherstraße
- Rösberg: am Theisenkreuzweg Nähe Dobschleider Hof
- Brenig: in der Umgebung der Quarzsandgrube und des Beregnungsverbandsbeckens und im Bereich Kreuzbroich/Am Bendchen
In der Wanderungszeit der Amphibien ordnet die Stadt an diesen Stellen Sperrungen bei Dämmerung und Dunkelheit an und stellt Warnschilder auf, um auf die Tiere aufmerksam zu machen.
Außerdem kommen im Bereich des Grünzuges Nord zwischen Roisdorf, Alfter und Bonn Amphibien vor, u.a. die seltenen Wechselkröten. Hier sind die Wirtschaftswege ohnehin nicht für den allgemeinen Verkehr freigegeben. Allerdings wird dies von etlichen Autofahrern missachtet, die Schleichwege benutzen, um die Ortsdurchfahrt Roisdorf zu umgehen. Gerade zur Zeit der Amphibienwanderung sollte man aber auf diesw ordnungswidrigen Abkürzungen verzichten.