Rathaus in der Hand der Jecken

Um 12 Uhr standen die mutigen Männer der Bornheimer Stadtverwaltung, angeführt vom Ersten Beigeordneten Ralf Cugaly und der stellvertretenden Bürgermeisterin Gabriele Kretschmer, siegessicher vor dem Rathaus.

Prinzessin Anneliese I. präsentiert stolz den Rathaus-Schlüssel
Prinzessin Anneliese I. präsentiert stolz den Rathaus-Schlüssel

Pünktlich um 12:11 Uhr stürmten die Tollitäten heran, allen voran die Roisdorfer Prinzessin Anneliese I. Mit einer Flasche Sekt in der Hand forderte sie die Männer zur Kapitulation auf. „Gebt ihr euch geschlagen? Gebt ihr euch geschlagen?“, rief sie angriffslustig. Doch das Bollwerk hielt zunächst stand.

Der Widdiger Kinderprinz Marten I. schlich sich heimlich an. Sein Begleiter versuchte, ihn über die Barrikade zu heben, doch auch dieser Versuch scheiterte. Die Verteidiger wähnten sich schon dem Triumph nahe, doch dann schoss Prinzessin Anneliese I. mit dem Kronkorken der Sektflasche einen Warnschuss in die Luft. Als der Sekt auf die Männer niederprasselte, gaben sie auf und verließen resigniert die Stellung. „Wir übergeben hiermit den Schlüssel. Macht damit, was ihr wollt“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin.

Auf sie mit Gebrüll: Prinzessin Anneliese I. bei der Rathauserstürmung

Kurz darauf stürmten alle Tollitäten mit ihren Gefolgen das Rathaus. In der Bürgerhalle zeigte sich Kretschmer mit einem Augenzwinkern enttäuscht: „Wir sind traurig, dass wir so schnell den Schlüssel abgeben mussten. Und auch das Mikro bin ich nun los.“ Die bühnenerfahrene Prinzessin Anneliese I. nutzte die Chance: „Jibbet noch Wünsche in Bornheim? Bruch noch jemand eene Baujenehmigung? Dat maache m'r jetz ruck zuck.“

Vor dem traditionellen Rathaussturm hatten sich alle Bornheimer Tollitäten ins Goldene Buch der Stadt eingetragen. Nun regieren sie bis Aschermittwoch über alle Jecken der Stadt.