Heinrich Theodor Böll (*21. Dezember 1917 in Köln; † 16. Juli 1985 in Kreuzau-Langenbroich) war einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit.
Im Jahre 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Böll versuchte mit seinen Werken stets Missstände in der Gesellschaft aufzuzeigen, so etwa in seinem Werk "Wanderer, kommst du nach Spa..." in welchem er sich gegen den Krieg ausspricht oder auch im Roman "Haus ohne Hüter" indem er sich kritisch mit der konservativen Gesellschaft in der Ära Adenauer auseinandersetzt. Sein wohl berühmtestes Werk "Die verlorene Ehre der Katharina Blum", das einen Beitrag zur Terrorismusdebatte der 1970er Jahre darstellt und sich gegen Teile der bundesdeutschen Presse richtet, wurde in über 30 Sprachen übersetzt und bis 2007 allein in Deutschland fast 6 Millionen mal verkauft.
Während sich Heinrich Böll in der Ära Adenauer als Widerpart zum konservativ-katholischen Bundeskanzler profilierte, setzte er sich später kritisch mit der katholischen Kirche auseinander und trat demonstrativ im Jahre 1976 aus selbiger aus. Böll engagierte sich auch für die Friedensbewegung, die sich gegen die NATO-Nachrüstung wandte.
Heinrich Böll lebte seit 1982 in Bornheim-Merten. Zu seinen geistigen Mitstreitern zählten die sowjetischen Dissidenten und Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn und Lew Kopelew. Letzterer geleitete, zusammen mit dem späteren Nobelpreisträger Günter Grass, Heinrich Böll am 19. Juli 1985 auf dem Mertener Friedhof zur letzten Ruhe. Aus diesem Anlass war auch der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker zugegen und würdigte Böll als einen der "geistigen Repräsentanten Deutschlands".
Am 16. Juli 2010, seinem 25. Todestag, erhielt Heinrich Böll posthum die Ehrenbürgerwürde der Stadt Bornheim. Im Rahmen der Veranstaltung im Bornheimer Rathaus würdigte Bürgermeister Wolfgang Henseler die Verdienste des prominenten Einwohners und überreichte Bölls Sohn René die Urkunde.