"Hüter des Waldes und Wildes" - so wurde Franz von Kempis bei der Ernennung zum Ehrenbürger 1958 genannt. Das charakterisierte den Burgherrn der Walberberger Kitzburg vortrefflich, denn das Waidwerk, die Hege und Pflege von Wald und Wild, waren dem Adligen stets eine Herzensangelegenheit. Als Besitzer ausgedehnter Waldungen war er von 1921-51 Vorsitzender des Verbandes rheinischer Privatwaldbesitzer und half, den Verband nach dem zweiten Weltkrieg wiederzugründen. Außerdem stand Franz von Kempis bei der rheinischen Landwirtschaftskammer dem Ausschuss für Forstwirtschaft vor. Ebenso leitete er lange Jahre den Hegering Vorgebirge und trug damit erheblich dazu bei, dass der Wildbestand in unseren heimischen Wäldern erhalten blieb.
Doch nicht nur dem Waidwerk galt das Engagement des Walberberger Gutsbesitzers, auch die Politik gehörte zu seinen Betätigungsfeldern. Nach dem ersten Weltkrieg leitete er die Geschicke der damaligen Bürgermeisterei Sechtem als deren Bürgermeister und war viele Jahre Mitglied des Kreistages. Im Juli 1958 ehrte Landrat Dr. Hirschmann den Kgl. Preussischen Major a. D. Franz von Kempis mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Bald darauf folgte seitens der Gemeinde die Verleihung der Ehrenbürgerwürde.
Franz von Kempis, der ein ebenso aktiver wie leidenschaftlicher Naturschützer war, bevor es diesen Begriff überhaupt gab, verstarb am 14. März 1960 im Alter von 89 Jahren.