Ferdinand Rott kann man mit Recht als lokalpolitisches Urgestein des Vorgebirges betrachten. Bereits in den 1920er Jahren prägte der schwer Kriegsbeschädigte die Geschicke der damaligen Bürgermeisterei Sechtem. Seine besondere Liebe galt dabei seinem Heimatort Merten.
Trotz der in dieser Zeit übergroßen Not der Bevölkerung und der leeren Gemeindekassen gelang es Rott immer wieder, hohe Ziele zu erreichen. Die politischen Weichen in Richtung der heutigen Stadt Bornheim wurden durch den Zusammenschluß der Bürgermeistereien Sechtem und Waldorf in seiner Amtszeit gestellt.
Aufgrund seiner tiefen christlichen und demokratischen Gesinnung enthoben ihn die nationalsozialistischen Machthaber 1933 seines Amtes. Das hinderte ihn jedoch nicht, sich nach nach dem Ende des 2. Weltkrieges wieder einzumischen und den Wiederaufbau des Gemeinwesens entschlossen anzupacken.
Praktische Lebenshilfe für die Bürger - das war die Devise des Ferdinand Rott. Ob es um den Bau des Wasserwerkes Nonnholz, den Wasserbeschaffungsverband, den Straßenbau oder die Schule ging - Ferdinand Rott engagierte sich auf allen Gebieten. Zu seinen herausragenden Leistungen zählt bis heute zweifellos der Bau der Kapelle auf dem Alten Friedhof in Merten 1948.
Im Jahre 1955 konnte der verdiente Lokalpolitiker sein silbernes Bürgermeisterjubiläum feiern. Schließlich ernannte ihn der Rat der Gemeinde Sechtem am 20. August 1956 einstimmig zum Ehrenbürger. Zu diesem Zeitpunkt war Rott bereits gesundheitlich angeschlagen und konnte die hohe Auszeichnung nur am Krankenbett entgegennehmen. Im Dezember 1958 verstarb Ferdinand Rott, dessen Herz immer für das Vorgebirge schlug, im Alter von 64 Jahren.