Gespinstmotte statt Eichenprozessionsspinner

Landesweit sind bereits erste Nester des Eichenprozessionsspinners gesichtet worden. Am Pfingstwochenende erreichte auch das Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bornheim die erste Meldung, dass am Herrenhäuschenweg bei Merten einige Gehölze von der Raupe befallen seien. Der Verdacht hat sich jedoch nicht bestätigt.

Das Nest der Gespinstermotte kann leicht mit dem des Eichenprozessionsspinners verwechseltwerden. FOTO: Joachim Trafkowski

Denn eine Überprüfung vor Ort hat ergeben, dass es sich  um harmlose Gespinstmotten gehandelt hat.

 

Die Raupen der Gespinstmotten überziehen Stämme, Äste und Zweige mit einem „Gespinst“, um sich vor Fressfeinden wie Vögeln oder auch Witterungseinflüssen wie Regen zu schützen. Die Gehölze überstehen das zumeist unbeschadet. Und auch für den Menschen sind die Tiere ungefährlich. Anders der Eichenprozessionsspinner, der fast ausschließlich Eichen befällt. Gefährlich ist allerdings nicht die Raupe an sich. Vielmehr sind es die Brennhaare, die toxisch sind und für Menschen unangenehm werden können. Kommt man mit den Härchen der Schmetterlingslarve in Kontakt, reagiert die Haut oftmals mit Rötungen und einem starken Juckreiz, der bis zu mehreren Tagen andauern kann. Seltener kommt es zu Schleimhaut-Reizungen der Atemwege. Husten, Bronchitis und Asthma können die Folgen sein. Sind die Augen betroffen, kommt zu Rötung, Juckreiz und Bindehautentzündung. In sehr seltenen Fällen können auch Allgemeinsymptome wie Fieber oder Kreislaufreaktionen ausgelöst werden.

Da die Haare auch vom Wind verbreitet werden, kann nicht nur der unmittelbare Kontakt mit den Raupen, sondern auch schon der Aufenthalt in der Nähe befallener Bäume gefährlich sein kann. Daher werden Vorkommen in Bäumen, die sich in oder Nähe von Wohngegenden befinden, konsequent bekämpft. Es wird davor gewarnt, die Raupen oder deren Nester zu berühren oder sich in der Nähe von befallenen Bäumen aufzuhalten. Besondere Vorsicht ist von etwa Ende Mai bis Ende August geboten. Das Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bornheim bittet Bürgerinnen und Bürger, die ein Nest des Eichenprozessionsspinners entdeckt haben, den Fund zu melden. Hinweise nimmt das Umwelttelefon, Tel.: 02222 945-310, entgegen, oder können per E-Mail an umwelt@stadt-bornheim.de gemeldet werden. Hilfreich sind möglichst genaue Angaben zum Ort des Vorkommens und Fotos der Raupen beziehungsweise deren Nester.

Nähere Informationen gibt es auf der städtischen Internetseite unter www.bornheim.de/leben-familie/umwelt-natur/natur/eichenprozessionsspinner/.