Stadt informiert am 13. Juni über Flüchtlingslage

Die Zahl geflüchteter Menschen, die der Stadt Bornheim zugewiesen werden, steigt kontinuierlich an.  Im ersten Quartal des laufenden Jahres sind bereits 72 Personen aufgenommen worden. Die Unterbringungssituation kann als dramatisch bezeichnet werden.

Info

Denn die Kapazitäten städtischer Unterkünfte sind ebenso erschöpft wie die Möglichkeiten, Wohnraum auf dem freien Markt zu finden. Für die Stadt geht es in dieser Situation darum, Obdachlosigkeit zu vermeiden. Dies gelingt nur, wenn zusätzliche Sammelunterkünfte aufgestellt werden. Um über die Flüchtlingssituation zu informieren, lädt die Stadt Bornheim am Donnerstag, 13. Juni 2024, um 18 Uhr zu einer Bürgerversammlung in die Herseler Rheinhalle ein.

Aktuell leben rund 1700 geflüchtete Menschen im Stadtgebiet, knapp 600 davon in städtischen Unterkünften. Die von der Bezirksregierung Arnsberg erwartete Asylentwicklung lässt darauf schließen, dass der Stadt Bornheim in diesem Jahr weitere 200 Personen zugewiesen werden könnten. Obwohl die Stadt mit einer Gewerbehalle in der Brunnenallee in Roisdorf, der kleinen Turnhalle der Johann-Wallraf-Schule in Bornheim-Ort und dem Hotel "Dorfbrunnen" in Waldorf drei zusätzliche Sammelunterkünfte als Interimslösungen in Betrieb genommen hat, ist die Schaffung zusätzlicher Unterbringungsmöglichkeiten unabdingbar. Deshalb sind vier weitere Standorte für Containeranlagen geplant. Im Ühlchen in Bornheim-Ort soll bis zum Spätsommer eine Containeranlage aufgestellt werden. Für eine Fläche im Jesuitenbungert in Walberberg haben Ratsmitglieder und der Bürgermeister per Dringlichkeit die Anschaffung einer Mietanlage beschlossen. Wann diese dort errichtet werden kann, kann zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht gesagt werden. Gleiches gilt für den alten Sportplatz in Rösberg. Für den Erwerb einer Containeranlage erfolgt demnächst eine entsprechende Ausschreibung. Nähere Angaben zum Zeitrahmen sind auch hier noch nicht möglich. Und erst am vergangenen Mittwoch (22. Mai) hat der Ausschuss für Soziales, Inklusion und Demographie einstimmig beschlossen, dass auch auf einer Fläche neben dem neuen Sportplatz an der Erftstraße in Hersel eine Containeranlage für bis zu 65 Personen aufgestellt werden kann.

Bürgermeister Christoph Becker und die Sozialdezernentin Alice von Bülow haben im Vorfeld mit den Ortsvorstehern Toni Breuer (Hersel) und Bernd Marx (Uedorf) sowie mit Vertretern des Junggesellenvereins und des TuS Germania Hersel gesprochen. Unter anderem ging es darum, was die Vereine brauchen und was berücksichtigt werden muss, damit deren Arbeit möglichst wenig beeinträchtigt wird. Die Größe des Grundstücks erlaubt es, neben der Containeranlage auch eine Fläche für ein Festzelt freizuhalten. Das Festzelt wird also auch künftig dort aufgestellt werden können. Grundsätzlich soll das betroffene Außengelände gemeinsam mit dem Junggesellenverein und insbesondere dem TuS Germania Hersel weiterentwickelt werden. Die Containeranlage soll noch in diesem Jahr dort aufgestellt werden.   

Grundsätzlich gilt, dass sich die Verwaltung bei der Suche nach Standorten an den Vorgaben des Rates orientiert: Die Unterkünfte sollen dezentral über das Stadtgebiet verteilt liegen und eine Kapazität von 100 Personen nicht überschreiten.  Außerdem sollen sie eine gute Infrastrukturanbindung (ÖPNV und Lebensmittelversorgung) haben, um die Selbstversorgung der Menschen zu ermöglichen. All dies trifft auf den neuen Standort in Hersel zu: Er bietet eine gute Anbindung an den ÖPNV und die Lebensmittelversorgung ist gut zu Fuß erreichbar. 

Nähere Informationen dazu, zu der neuen Containeranlage am Ühlchen und allen anderen Standorten erteilt die Stadt Bornheim bei der Bürgerversammlung am 13. Juni in der Rheinhalle.