Stadt Bornheim setzt Maßnahmenpaket für LKW um

Da im Gewerbegebiet Bornheim-Süd aufgrund der guten Auslastung und florierenden Firmen viele LKW unterwegs sind, die dort auch ihre Ruhezeiten einhalten müssen, hat die Stadtverwaltung Bornheim im Frühjahr 2024 ein Maßnahmenpaket entworfen und zum Teil bereits umgesetzt.

parkende LKW

Ziel ist, den Interessen aller (Anwohner*innen, Verkehrsteilnehmer*innen, Fahrer*innen, Firmen) gerecht zu werden. Aktuell wird die Verwaltung die verursachenden Firmen zu einem „Runden Tisch“ einladen, um das Maßnahmenpaket zu erörtern und die Lage vor Ort abzustimmen.

Maßnahmenpaket:

1. Maßnahmen im öffentlichen Straßenverkehrsraum:

  • Park- und Halteverbotszonen für PKW wurden z. B. in der Raiffeisenstraße eingerichtet, um legale LKW-Stellplätze anzubieten und die Zufahrten zum Gelände der anliegenden Spedition freizuhalten. Diese Maßnahme ist noch an weiteren Stellen geplant.
  • Zur optischen Verdeutlichung der LKW-Stellflächen im öffentlichen Straßenverkehrsraum werden Markierungen aufgebracht.
  • Die Verkehrslenkung wird überarbeitet (z.B. Einbahnstraßenregelung), um Begegnungsverkehre der LKW und Verzögerungen im Verkehrsfluss zu vermeiden.
  • Flexpoller sollen installiert werden, um Gehwege freizuhalten.

2. Maßnahmen auf den Betriebsgeländen der Firmen:

  • Auf dem Gelände der Firma Landgard in Roisdorf wurden 18 LKW-Stellplätze eingerichtet.
  • Edeka hat seine ausländischen Speditionen und deren LKW-Fahrer*innen offiziell aufgefordert, nur zulässige Stellplätze zu nutzen.
  • Weitere Mülleimer sollen auf den Geländen der Firmen aufgestellt werden.

3. Das Ordnungsamt Bornheim kontrolliert im Gewerbegebiet regelmäßig.
Bei ausländischen Speditionen gestaltet sich die Ahndung von Ordnungswidrigkeiten allerdings schwierig.

4. Bei Neuansiedlungen werden die Firmen für die Thematik sensibilisiert. So wird ein neues Logistik-und Lagerhaltungs-Unternehmen im Gewerbegebiet Bornheim-Hersel bei seiner Ansiedlung in diesem Jahr weit mehr LKW-Stellplätze auf dem Firmengelände ausgewiesen als an vergleichbaren Standorten.

5. Die Stadtverwaltung motiviert die Firmen kontinuierlich, Ruhe- und Sanitärräume für die Fahrer*innen einzurichten. Mehrere Firmen planen dies bei ihren Konzepten inzwischen ein.

6. Mit den verursachenden Firmen vor Ort wird die Lage am „Runden Tisch“ regelmäßig abgestimmt und beurteilt.

7. Die Stadtverwaltung prüft aktuell neue Flächen, die als LKW-Stellplätze genutzt werden können. Aufgrund der allgemeinen starken Nachfrage nach Flächen in den Bornheimer Gewerbegebieten sind die Möglichkeiten aber begrenzt.

Statement von Bürgermeister Christoph Becker: „Bornheim ist ein moderner und gefragter Wirtschaftsstandort mit florierenden Firmen, die auf LKW als Zulieferer angewiesen sind. Daher ist uns die Problematik natürlich bewusst und wir haben das Thema bereits vor einiger Zeit aktiv angepackt. Wir haben zum Beispiel bei den Betrieben für die bessere Versorgung der Fahrer*innen mit Sanitär- und Ruheräumen geworben – mit ersten Erfolgen und Bewusstseinswandel bei den Auftraggebern. Fakt ist: Wer das ganze Jahr über Frischwaren haben möchte, kann nicht gleichzeitig fordern, dass die LKW komplett verschwinden. Daher arbeiten wir verstärkt und unter enger Einbindung der Betriebe an der Schaffung von weiteren Stellflächen. Denn ich sehe auch die ansässigen Firmen in der Pflicht, aktiv an Konzepten mitzuarbeiten.“