Stadt Bornheim lädt ein zum „Erinnern für Heute und Morgen“

Zum 85. Jahrestag des Bornheimer Novemberpogroms erinnert die Stadt Bornheim am Freitag, 10. November 2023, an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors. Die Veranstaltung „Erinnern für Heute und Morgen“ beginnt um 18 Uhr an den Stolpersteinen für die jüdischen Familien Voos und Bähr vor dem Haus Beethovenstraße 34 in Bornheim-Merten.

Am 10. November 1938 wurde die Synagoge in Bornheim in Brand gesetzt

Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, teilzunehmen und ein Zeichen gegen Antisemitismus, Diskriminierung und Fremdenhass zu setzen. Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Böll-Gesamtschule berichten zunächst vor Ort über das Schicksal der fünf Menschen, für die im Jahr 2013 Stolpersteine verlegt worden sind. Nach dem gemeinsamen Gedenken gehen die Teilnehmenden zur Heinrich-Böll-Gesamtschule, Beethovenstraße 57, wo gegen 18.30 Uhr in der Schulaula das bewegende Bühnenprogramm beginnt, das Schulen, Kirchen, Jugendarbeit und Stadtarchiv gemeinsam erarbeitet haben.

Die Heinrich-Böll-Gesamtschule informiert dabei über die Geschehnisse in der Pogromnacht und präsentiert ein großes Modell der Synagoge, die am 10. November 1938 von den Nazis zerstört wurde. Die Jugendlichen des Kulturraums Bornheim haben Filmsequenzen über den 1938 emigrierten Max Cahn erstellt, an dessen Beispiel die Geschichte der Ausgrenzung, Vertreibung, Deportation und Ermordung jüdischer Menschen aus Bornheim erzählt wird. Das Schicksal der Familie von Isidor Cahn zeigen Schülerinnen und Schüler des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums. Die Europaschule hat sich mit der Verfolgung politischer Gegner im nationalsozialistischen Bornheim befasst und macht deutlich, wie die Nazis nach der Machtübernahme gesellschaftliche Rahmenbedingungen schafften, unter denen der Massenmord an den deutschen und europäischen Juden erst möglich wurde. Musikalisch führt der Jugendchor der evangelischen Kirche unter der Leitung von Marie-Susann Rothschild durch den Abend, instrumental unterstützt durch den Musiklehrer Harald Schmit.

Die Familie Isidor Cahn bei einem Ausflug zum Drachenfels