Bornheim ist assistenzhundefreundlich

Die Stadt Bornheim hat sich der Zutrittskampagne „Assistenzhund willkommen“ angeschlossen und sich damit zur „assistenzhundfreundlichen Kommune“ erklärt. Damit hat die Stadt ein Zeichen für noch mehr Inklusion und Barrierefreiheit gesetzt.

v.l.: Cornelia Löwe, Alice von Bülow, Christoph Janicke, Christoph Becker, Erwin Diekmann und Marisa Sommer (mit Rainer)

Einen entsprechenden Aufkleber hat Bürgermeister Christoph Becker - im Beisein von Marisa Sommer von der Organisation Pfotenpiloten, ihrem Lebensgefährten Erwin Diekmann, Sozialdezernentin Alice von Bülow sowie Cornelia Löwe, Hannah Kaufhold und Christoph Janicke vom Sozialamt der Stadt Bornheim - am Rathauseingang angebracht.
 

Der Aufkleber bedeutet, dass Menschen, die auf einen Assistenzhund, wie etwa einen Blindenführhund, angewiesen sind, ihrTier natürlich mit ins Rathaus oder andere städtische Gebäude nehmen dürfen.Grundsätzlich gilt: Assistenzhunde müssen auch bei einem generellen Hundeverbot überall dort eingelassen werden, wo Menschen in Straßenkleidung Zutritt haben, so ist es in der Behindertenrechtskonvention der UN und seit 2021 auch im deutschen Behindertengleichstellungsgesetz.verankert. Dennoch ist dies vielen Leuten nicht bewusst oder bekannt, weshalb Assitenzhundehalter*innen nicht selten der Zutritt mit ihren Tieren verwehrt wird. Mit Hilfe der Kampagne soll sich dies ändern. Sie wurde von der gemeinnützigen Organisation „Pfotenpiloten“ von 2018 bis 2021 durch- und seitdem weitergeführt. 

Neben Siegburg und Swisttal ist Bornheim die dritte Kommune im Rhein-Sieg-Kreis ist Bornheim
neben der Kreisstadt Siegburg und der Gemeinde Swisttal erst die dritte Kommune, die sich dieser Kampagne des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales angeschlossen hat. Neben dem Aufkleber als sichtbares Zeichen verpflichtet sich die Stadtverwaltung, das Personal über Assistenzhunde und ihre Zutrittsrechte aufzuklären und Hundeverbote in Hausordnungen durch „außer Assistenzhunde“ zu ergänzen.

„Damit setzt Bornheim ein Zeichen dass Menschen mit Behinderung ein Teil der Gesellschaft sind und nicht außerhalb stehen“, lobt Marisa Sommer. Die 62-Jährige ist selbst blind. Seit vier Jahren begleitet sie ihr Assistenzhund auf Schritt und Tritt. Königspudel "Rainer" geleitet sie sicher über die Straße und führt sie um Hindernisse wie etwa herumliegende E-Scooter herum. Er bleibt auch an Ampeln oder Zebrastreifen stehen. 

Seit dem 1. März 2023 gibt es in Deutschland ein offizielles Kennzeichen für geprüfte Assistenzhunde. In der Übergangszeit bis Ende 2025 ist der Assistenzhund auch an einer Kenndecke oder einem Halstuch mit der Aufschrift „Assistenzhund“ zu erkennen; Blindenführhunde haben ein weißes Führgeschirr. Assistenzhundhalter*innen sollten außerdem einen Nachweis ihres Bedarfs und/oder eine Bestätigung der Hunde-Ausbildung vorlegen können. Übrigens: In der Regel benehmen sich Assistenzhunde tadellos. Dennoch sollten sie bei der Arbeit niemals angesprochen, angefasst oder gar gefüttert werden. Denn die Ablenkung – insbesondere durch andere Hunde – birgt für den Assistenznehmenden reelle Gefahren.