Rund 400 Bornheimerinnen und Bornheimer haben am Samstag (25. Mai) auf dem Peter-Fryns-Platz den 75. Geburtstag des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und Europa - die Europäische Union ist vor 31 Jahren gegründet worden - gefeiert.
Bornheim feiert 75 Jahre Grundgesetz und Europa
Termine & AktionenAlleBornheimStadtgeschehen27. Mai 2024
Wie bereits bei der Demo gegen Rechtsextremismus im Februar in Kardorf haben sich auch diesmal Bornheimer Bürgerinnen und Bürger zusammengefunden, um die Veranstaltung zu organisieren. Das Motto der Demo lautet diesmal „Feiern was gut ist! Wir feiern Europa und 75 Jahre Grundgesetz“. Das Organisationsteam bildeten diesmal Alfons Fischer-Reuter, Anton Hanf, Norbert Helding und Johanna Quandt. Der Wunsch des Teams, dass es eine generationsübergreifende Veranstaltung werden würde, wurde erfüllt. Kita-Kinder, Schülerinnen und Schüler verschiedenen Alters, junge Erwachsene und ältere Menschen waren nicht nur Bestandteil des Programms, sondern auch als Besucherinnen und Besucher zum Peter-Fryns-Platz gekommen. Für die Kinder dieser Welt haben die Kinder der städtischen Kita "Regenbogen" gesungen. Und die Freude und Begeisterung der Grundschülerinnen und Grundschüler der Nikolausschule aus Waldorf war im Handumdrehen auf das Publikum übergesprungen. „Mir war es wichtig, dass es eine generationenübergreifende Veranstaltung ist, bei der vor allem auch junge Menschen zu Wort kommen sollen. Und wir wollten vor allem Erstwählerinnen und Erstwähler, motivieren, ihr Wahlrecht auch zu nutzen“, betont Anton Hanf
Wortbeiträge und musikalische Einlagen wechselten sich munter ab. Das musikalische "Warm up" übernahmen Alfons Fischer-Reuter und Franz Radermacher - unter anderem mit dem Lied "Freiheit" von Marius Müller-Westernhagen. Fischer-Reuter las mit Anton Hanf später auch Texte von Bernd Stelter (Grundgesetz") und Jürgen Wiebicke („Zehn Regeln für Demokratie-Retter“) vor. Tolle Beiträge zu den Themen "Demokratie", "Freiheit"und "Wahlrecht" verbunden mit dem leidenschaftlichen Appell an Erstwählerinnnen und Erstwähler, zur Wahl zu gehen, trugen Schülerinnen der der weiterführenden Schulen vor: Fenja Heimann, Abiturientin des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums Bornheim, rief vor allem Jungwähler auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Denn „wir wählen unsere Zukunft". Die „Gleichheit der Menschen vor dem Gesetz“ nach Artikel drei des Grundgesetzes lag der Europaschülerin Eva Jojade besonders am Herzen.„In der heutigen Zeit, in der Polarisierung und Hass zunehmen, sehen wir, wie wichtig es ist, diese Werte zu verteidigen. Populistische Strömungen und autoritäreTendenzen stellen eine Gefahr für die Demokratie dar“, betonte die 17-Jährige.
"Wir können stolz sein auf unser Grundgesetz. Unsere befreundeten Nachbarländer gratulieren uns zum Geburtstag des Grundgesetzes und viele Menschen aus Ländern, die keine freiheitliche und demokratische Grundordnung haben, wären froh, wenn es dort ein solches Grundgesetz gäbe", sagte Bürgermeister Christoph Becker. Entstanden sei es vor 75 Jahren als ein Gegenentwurf zur nationalsozialistischen Unrechtsherrschaft, damit es in Deutschland nie wieder eine Diktatur gäbe, damit von unserem Land nie wieder ein Holocaust verübt würde und nie wieder ein Krieg ausgehe. "Das dürfen wir nie vergessen. Es ist unsere Pflicht als demokratische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger das Grundgesetz zu verteidigen. Gerade jetzt, in Zeiten, in denen nationalistische Strömungen unsere Grundordnung bedrohen. Gerade jetzt müssen wir zusammenhalten, für unsere Werte einstehen und unsere Demokratie schützen", betonte Becker. Auch die im Rat vertreten Parteien waren eingeladen, jeweils ein 40-sekündiges Statement zur Frage "Warum sollte man zur Wahl gehen?" zu halten. Und Farhad Kilo – 2015 vor Krieg und Diktatur aus Syrien geflohen und mittlerweile deutscher Staatsbürger – erklärte seine Sicht auf Freiheit und Demokratie.
Ein besonderes musikalisches Statement haben die Musiker Michael Kuhl und Frank Buohler abgegeben. Kuhl präsentierte etwa eine neu arrangierte Version der "Europahymne". Die Folk-Tanz-Formation „Singadio“ zog mit eher leisen Tönen und witzig-sozialkritischen Texten die Aufmerksamkeit auf sich, bevor d die kölscheste Brass-Band Bonns „Druckluft“ ihrem Namen alle Ehre machte. Den besonderen Abschluss bildete der Auftritt des in Bornheim lebenden „Höhner“-Mitglieds Jens Streifling und seiner Frau, der renommierten Violinistin Lidia Streifling. Einen ganz besonderen Schlusspunkt setzten sie mit einer Hymne, die sie gemeinsam mit dem Bonner Schauspieler Nadeem Ahmed geschrieben haben, und für die ein Großteil der anwesenden Musiker noch einmal auf die "Bühne" kamen.
Der Bürgermeister dankte den Organisatoren, den Sponsoren - Bürgerstiftung Bornheim und Rotary-Club Bornheim -, allen, die sich am Programm beteiligt haben und natürlich allen, die zum Peter-Fryns-Platz gekommen waren, um ein Zeichen zu setzen.