„Ich bin würdig. Frauen beziehen Position“ ist der Titel der aktuellen Ausstellung in der Bürgerhalle des Rathauses, die Bürgermeister Christoph Becker am Montag eröffnet hat.
Ausstellung zur Würde der Frau in der Bürgerhalle eröffnet
Musik, Kunst & KulturAlleRoisdorf16. November 2021
Die Organisatorinnen und Organisatoren der mit Unterstützung der bürgerlichen Stiftung Sankt Evergislus Brenig realisierten Ausstellung wollen einen Anstoß zur Diskussion über Machtmissbrauch und die Benachteiligung von Frauen in der katholischen Kirche geben. Die Initiative Maria 2.0 hat Frauen dazu aufgerufen, sich mit den königlichen Figuren des Bonner Künstlers Ralf Knoblauch porträtieren zu lassen und sich mit der Bedeutung von Würde auseinander zu setzen. 120 Frauen, darunter auch drei Frauen aus Bornheim und Brenig sind diesem Aufruf gefolgt. Fotografiert wurden sie ausdrucksstark von Stefan Wiede, Bettina Winkel und Stephan Eickschen.
Zu sehen sind 14 Roll-ups, auf denen die Porträts der Frauen zu sehen sind. Darunter auch drei Frauen aus Bornheim(-Ort) und Brenig. Die Frauen haben eine Meinung und beziehen Stellung. Deshalb wurden die Porträts durch vielfältige Aussagen zur "Würde der Frau" ergänzt.
In einem Begleittext zu den Skulpturen heißt es: „Die Königsskulpturen von Ralf Knoblauch sind durchdrungen von der Sehnsucht nach WÜRDE und der Wiederherstellung von verletzter WÜRDE. Die in sich ruhenden Figuren lenken durch ihre aufrechte Haltung den Blick darauf, dass ALLE Menschen die gleiche WÜRDE besitzen. GLEICHE WÜRDE bedeutet auch GLEICHE RECHTE. Die Königsfigur lässt spüren, dass in allen Frauen eine Königin und damit die Kraft steckt, sich mit aufrechtem Gang für Veränderung stark zu machen und für Gerechtigkeit einzustehen.“
Der Bürgermeister dankte der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bornheim, Heike Blank, und Bruno Schrage, dem Vorstandsmitglied der Stiftung St. Evergislus Brenig. "Bruno Schrage hat die Ausstellung von Beginn an maßgeblich unterstützt und damit einem so wichtigen Thema zu mehr Aufmerksamkeit verholfen", so Becker. Dem Bürgermeister war es ein Anliegen, das Thema nicht auf die katholische Kirche zu beschränken, sondern es auf eine gesamtgesellschaftliche Ebene zu heben. "Denn wenn wir von der Würde der Frau sprechen, landen wir ganz schnell bei Frauenrechten und damit beim Thema Gleichberechtigung der Frau. Dazu zählen die Aspekte 'Equal Pay' und 'Gleichstellung im Beruf' ebenso wie das traditionelle Rollenverständnis oder 'Armut im Alter'", betonte Becker. Und während die Ausstellung bis zum 26. November 2021 in der Bürgerhalle zu sehen sei, erinnere der " Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen" am 25. November daran, dass das Thema „Würde der Frau“ noch einen ganz anderen Aspekt in sich birge. "So schlimm es auch ist, aber gerade auch die Gewalt, die für viel zu viele Frauen leider traurige Wirklichkeit ist, darf kein Tabuthema sein und muss immer wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden", erklärte der Bürgermeister.
Im Anschluss an die Eröffnung führten Heike Blank und Bruno Schrage durch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Respekt und Würde in unserem Alltag“. Es diskutierten die stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Linda Taft, Ilka Labonté vom Frauenzentrum Troisdorf, Andrea Laska von der Initiative Maria 2.0 und Bornheims Ordnungsamtsleiterin Sabine Walter. Lidia und Jens Streifling begleiteten den Abend musikalisch.