Naturverjüngung im Bornheimer Wald

Der Umweltausschuss der Stadt Bornheim hat Vertreter der Verwaltung zu einer Begehung städtischer Waldflächen auf der Ville oberhalb von Brenig eingeladen.

Waldbegehung in Bornheim-Brenig
Waldbegehung in Bornheim-Brenig

Die Führung wurde von der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Bornheim durchgeführt. Dr. Arnd Kuhn, Vorsitzender des Umweltausschusses, erklärt: "Wir möchten uns vor Ort ein Bild von der aktuellen Schadenssituation machen, um mögliche Lösungen zu diskutieren und die richtigen Entscheidungen für Bornheim zu treffen." Die Situation ist besorgniserregend, da auf vielen Flächen, sowohl bei Nadelbäumen als auch bei alten Eichen oder Bergahorn, gravierende Schäden durch Borkenkäferbefall oder Schadpilze sichtbar sind. Diese Schäden sind das Ergebnis der sehr trockenen Jahre in Kombination mit Starkregenereignissen.

Ralf Nonn, zuständiger Forstwirtschaftsmeister für die Bornheimer Flächen, erklärt, dass vor einem Jahrzehnt die Fachleute auf Buchen setzten, jedoch hat sich gezeigt, dass sie mit der Trockenheit nicht gut zurechtkommen. Daher wird nun auf Naturverjüngung und die Nachpflanzung verschiedener Baumarten und Mischwälder gesetzt. Die langfristige Entwicklung eines Waldes und die Eignung von Baumarten für bestimmte Flächen zeigen sich erst nach vielen Jahren oder Jahrzehnten, was mehrere Generationen dauern kann. Die Flächen sind durch Entwässerungsgräben geprägt, die sich über große Bereiche erstrecken.

Entwässerungsgraben im Bornheimer Wald

Entwässerungsgraben im Bornheimer Wald

Armin Kuhl von der Forstbetriebsgemeinschaft Bornheim erklärt, dass diese Maßnahmen zur Entwässerung in den trockenen Jahren dazu geführt haben, dass die gepflanzten Bäume, hauptsächlich Buchen, stark gelitten haben und abgestorben sind. Im Gegensatz dazu herrschen auf einer eingezäunten städtischen Fläche fast dschungelartige Verhältnisse, was zeigt, dass die Naturverjüngung bereits im Gange ist. Hier wuchern Brombeeren, junge Bäume und Sträucher um die Wette. Mehrere Schulen beteiligen sich an der Pflege dieser Flächen.

Bürgermeister Christoph Becker betont die Bedeutung dieses praktischen Lernens für Schülerinnen und Schüler, um die Auswirkungen des Klimawandels zu verstehen. Die beiden Waldexperten wünschen sich für die Zukunft mehr Möglichkeiten zum Informationsaustausch mit der Öffentlichkeit, um auf die Situation der Wälder aufmerksam zu machen.