Das Projekt „grün-blaue Infrastruktur im Bornheimer Norden“
Die angehenden Landschaftsdesigner der PSU arbeiten während ihres Aufenthalts in Bonn traditionell an einem Projekt im Köln-Bonner Raum. In diesem Frühjahr stellten Dr. Wolfgang Paulus und Gregor Tollens vom Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bornheim, sowie der Studio-Dozent der AiB, David Welter, den Studierenden die Aufgabe, eine grün-blaue Infrastruktur für den Bornheimer Norden zu entwickeln.
Was ist grün-blaue Infrastruktur?: Im Gegensatz zur grauen (klassischen) Infrastruktur befasst sich die grüne Infrastruktur mit Natur- und Sozialräumen. Ökologie, menschliche Nutzung, Erhalt und Förderung der Biodiversität und Anpassung an den Klimawandel stehen im Fokus dieser Betrachtungsweise. Die blaue Infrastruktur beschäftigt sich mit natürlichen Formen des Wassers. Da beide Konzepte zur Erhaltung und Verbesserung der Ökosystemdienstleistungen dienen und eng miteinander verwoben sind, werden sie oft gemeinsam betrachtet und geplant.
Das Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bornheim hat das Projekt während des gesamten Semesters betreut. So gab es regelmäßige digitale Treffen und Ortstermine mit verschiedenen Vertretern des Amtes. Gregor Tollens war bei einer der Zwischenpräsentationen zu Gast bei der AiB und konnte so eine erste Rückmeldung zu den Arbeiten geben. Auf diese Weise wurden die Studierenden und ihrer Arbeit intensiv vom Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bornheim begleitet. Dadurch waren sie umfänglich über die Bedürfnisse der Menschen vor Ort informiert und hatten Zugang zu Daten und Materialien, die sie in ihre Designs einfließen lassen konnten.
Wie wurde gearbeitet?: Um sich diesem Themenkomplex zu nähern haben sich die Studierenden in vier Gruppen aufgeteilt:
- Natur und Landschaft
- Wasser und Klima
- Erholung und Freizeit
- Räumliche Strukturen
In diesen Gruppen wurde das gesamte Plangebiet analysiert. Jede Gruppe hat für ihr Thema die verfügbaren Datensätze ausgewertet. Hierfür wurden die öffentlichen Daten des Landes NRW sowie der Stadt Bornheim genutzt. Zudem wurden Kartierungen und Bewertungen einzelner Flächen oder Objekte vorgenommen. Hierfür waren die Gruppen mehrfach vor Ort. Die Ergebnisse der Analyse können Sie im in der Ausstellung ausliegenden Layerbuch finden.
Aus den Überlagerungen der einzelnen Analysekarten wurden Probleme und Potenziale sichtbar. Um diese zu reduzieren bzw. zu fördern, hat jede Gruppe je ein Konzept zum Schwerpunkt ihres Themas erstellt. In diesem werden sinnvolle Lösungsansätze zu einer themengerechten Entwicklung des Plangebiets zusammengefasst. Diese Lösungsansätze sind allgemeingültig für den ganzen Planungsraum und zeigen grundlegende Ideen auf. Anhand der Konzepte wurde ersichtlich, bei welchen Flächen ein besonderer Planungsbedarf besteht.
Im zweiten Teil des Studios hat jeder Studierende eine dieser Fläche ausgewählt. Für diese wurde dann jeweils ein Entwurf gezeichnet. Für die Entwürfe wurden die Aussagen der Konzepte für die jeweilige Fläche als Zielvorgabe verwendet. Die gewählten Flächen wurden erneut besucht, betrachtet und bewertet. Im Anschluss wurden in klassischer landschaftsarchitektonischer Arbeit über Draufsichten, Schnitte und Perspektiven möglichst gute Lösungen gesucht und gefunden.