Alice von Bülow überreicht Bundeszertifikate

Erfolgreicher Abschluss der tätigkeitsbegleitenden Qualifizierung in der Kinderbetreuung bei der VHS Bornheim/Alfter

Acht Teilnehmerinnen haben erfolgreich den zweiten Teil ihrer tätigkeitsbegleitenden Qualifizierung bei der Volkshochschule (VHS) Bornheim/Alfter abgeschlossen. Die Beigeordnete Alice von Bülow überreichte ihnen am Montagabend, 26. August 2024, die Bundeszertifikate.

Das sind die neuen Tagespflegepersonen (v.l.) mit Alice von Bülow (5.v.l.) und Sigrun Behnke (1.v.l.): Ikram El Moussaoui, Alina Bergen, Katrin Langer, Rasha Radwan, Alwine Ribka, Julia Donde, Oksana Dück und Verena Irnich-Tschersich.

Das sind die neuen Tagespflegepersonen (v.l.) mit Alice von Bülow (5.v.l.) und Sigrun Behnke (1.v.l.): Ikram El Moussaoui, Alina Bergen, Katrin Langer, Rasha Radwan, Alwine Ribka, Julia Donde, Oksana Dück und Verena Irnich-Tschersich.

"Die Tagespflege spielt eine entscheidende Rolle in der Kinderbetreuungs- und Bildungslandschaft. Tageseinrichtungen für Kinder und die Kindertagespflege sind gemäß dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz) gleichgestellt, wodurch Eltern frei wählen können. Jeder Betreuungsplatz in der Kindertagespflege trägt dazu bei, den Bedarf zu decken, auch wenn es regional teilweise Überangebote gibt. Für die Stadt Bornheim bedeutet Kindertagespflege eine professionelle Betreuung in kleinen Gruppen", sagt Beigeodnete von Bülow.

Die Qualifizierung gliederte sich in einen tätigkeitsvorbereitenden und einen tätigkeitsbegleitenden Teil. Der tätigkeitsvorbereitende Abschnitt fand von April bis September 2023 statt und umfasste 160 Unterrichtsstunden an 15 Montag- und Dienstagabenden sowie fünf ganztägige Samstage. Die Teilnehmerinnen absolvierten zudem ein zweiwöchiges Praktikum in Kindertagespflege und Kindertagesstätten. Der Abschluss erfolgte mit einer schriftlichen Klausur, der Konzeption einer eigenen Einrichtung und deren Präsentation vor der Prüfungskommission sowie der Bearbeitung einer Dilemma-Situation. Anschließend wurde die Pflegeerlaubnis beantragt und die ersten Betreuungskinder aufgenommen. Der tätigkeitsbegleitende Teil erstreckte sich von November 2023 bis Juni 2024 und umfasste 140 Unterrichtsstunden an 31 Montagabenden. Der Abschluss erfolgte mit einem Transferbericht, in dem ein Aspekt der täglichen Arbeit hervorgehoben und das pädagogische Handeln erläutert werden musste. Zudem wurde die eigene Konzeption evaluiert. Die Themen umfassten unter anderem Mikrotransitionen, Raumgestaltung, Wickelsituation, Freispiel, Bindungsaufbau in Vertretungssituationen und Elterngespräche bei bedürfnisorientierter Entwicklungsbegleitung. Weitere Aufgabe war die Barbeitung einer komplexen Dilemma-Situation.

Die Teilnehmerinnen stammen aus verschiedenen Kommunen und werden hauptsächlich dort zukünftig Tagespflege anbieten: vier aus Swisttal, je zwei aus Frechen sowie je eine aus Wachtberg und Meckenheim.

Die kompetenzorientierte Qualifizierung an der VHS Bornheim/Alfter wird von Verena Salber nach dem bundesweit anerkannten Qualitätshandbuch des Bundesverbandes für Kindertagespflege geplant und koordiniert. Sigrun Behnke begleitete die Teilnehmerinnen eng auf ihrem Weg, stets mit Blick auf die individuelle Kompetenzentwicklung und die vielfältigen Anforderungen in der täglichen Arbeit als Tagesmutter. Sie unterrichtete auch zu Themen wie Bindung und Bildung.

Verschiedene Dozentinnen und ein Dozent unterrichteten die Teilnehmerinnen: Vera Tattermusch (Recht, Kinderschutz, Businessplan), Angela Ehlert (Kommunikation, Konfliktgespräche, Selbstmarketing), Eva-Maria Koslowski (Ernährung, Gesundheit, Sicherheit, Eingewöhnung, Zusammenarbeit mit dem Jugendamt), Kristina Stepanov (Wirtschaft/Business, Steuerrecht), Daniela Wollweber-Saß (Erziehungsstile, Übergänge, Konzeptionsweiterentwicklung), Lena Mertens (Qualitätssicherung), Jürgen Kendziora (Rolle männlicher Bezugspersonen in Bindung), Melanie Kuhl (Stresserkennung, Resilienz).

Die Ausbildung erfolgte in enger Kooperation mit den Fachberatungen für Kindertagespflege der Jugendämter des Rhein-Sieg-Kreises für Alfter, Swisttal, Wachtberg, Frechen und Meckenheim. Frau Grosse begleitete als Vertreterin eines Jugendamtes beide Abschlusskolloquien.

Anwesend bei der Übergabe durch die Beigeordnete Alice von Bülow waren neben den Absolventinnen Annemarie Schwartmanns, Verena Salber und Sigrun Behnke von der Volkshochschule Bornheim/Alfter, die Dozentinnen Vera Tattermusch und Angela Ehlert sowie die Fachberatungen Birgit Dewitz, Nina Grosse, Nina Ohm und Jennifer Berger.

> Der nächste Qualifizierungskurs beginnt am Montag, 9. September 2024, an der Volkshochschule Bornheim/Alfter.

Das sagen die neuen Tagespflegepersonen:

„Die Kursleitenden sind auf uns eingegangen, haben Fragen beantwortet, Hilfestellung geleistet, waren immer zur Verfügung. Ich fand das eine ganz tolle Unterstützung.“ (Katrin Langer)

„Wenn man mit Kindern zusammen arbeitet, bekommt man Kontakte und Anerkennung. Manche Leute sagen: „Das ist so toll, wie Sie das machen.“ (Katrin Langer)

„Im ersten Teil des Kurses hatten wir zwar schon viel gelernt, aber in der Praxis hatte man trotzdem wieder viele Fragen. Da haben die Kursleitenden im zweiten, tätigkeitsbegleitendenden Teil uns immer weitergeholfen und Lösungen aufgezeigt. Das zweiteilige Konzept war sehr wichtig; es reicht nicht, wenn man sich nur Sachen anliest. Auch der Austausch mit den anderen Teilnehmenden Kolleginnen war sehr hilfreich.“ (Rasha Radwan)

„Ich bin froh als Tagesmutter zu arbeiten. Bis jetzt hat das sehr gut geklappt; sowohl der Kontakt mit den Tageskindern, den Eltern als auch der Fachberatung.“ (Ikram El Moussaoui)

„Ich bin auch sehr glücklich in dem Beruf. Ich arbeite sehr gerne mit den Kindern. Ich hatte vorher schon viel im Kindergarten gearbeitet; ich hatte schon Vorstellungen zu dem Berufsfeld. Aber als Tagesmutter finde ich es viel, viel besser als im Kindergarten.“ (Julia Donde)

„Gerade im Nachhinein finde ich es gut, dass wir so gut ausgebildet sind; dass wir das Selbstbewusstsein haben und das Wissen, wie wir unsere Arbeit gut tun können. Ich habe einen guten Zugang zu Kindern, aber es ist ja doch was anderes, fremde Kinder zu betreuen. Wir haben so viel gelernt, zur Entwicklung der Kinder, dass ich Eltern schon bei Tür- und Angelgesprächen so viel mitgeben kann. Zum Beispiel zum Thema „Mittagsschläfchen“ bei einem zweijährigen Kind." (Oksana Dücks)